Die Geschichte der Gemeinde

Die Dörfer Obertraubling, Piesenkofen, Niedertraubling, Gebelkofen, Oberhinkofen und Scharmassing haben sich 1972 zur Großgemeinde Obertraubling zusammengeschlossen.
Die Gemeindeteile haben viele Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel die ebene bis leicht hügelige, fruchtbare Landschaft des Lößlehmbodens, die Höhenlage und das für den Ackerbau günstige Klima. Gemeinsam haben sie auch ihre Vor- und Frühgeschichte, denn das waldfreie Land bot schon den Menschen in der Jungsteinzeit bei der Jagd und den ersten Anfängen des Ackerbaues eine verhältnismäßig sichere Lebensgrundlage.
Spätestens seit 5000 v.Chr. leben Menschen in unserer Gegend. Dies beweisen Funde guterhaltener verzierter steinzeitlicher Gefäße in Obertraubling und einer unbeschädigten kräftigen Steinaxt in Piesenkofen. Aus der Zeit um 1800 v.Chr. (Hügelgräber- beziehungsweise Bronzezeit) sind Hockergräber in Niedertraubling erhalten. Im 3. Jahrhundert n.Chr. existiert in Niedertraubling bereits ein römischer Bauernhof.
Die Patrozinien der Kirchen weisen auf die frühe Christianisierung des Gebietes hin: "St. Georg" in Obertraubling, "St. Martin" in Piesenkofen, "St. Petrus" in Niedertraubling, "St. Michael" in Oberhinkofen und "St. Johannes" in Gebelkofen. Die Wasserschlösser in Niedertraubling und Gebelkofen sind Zeugen aus der Zeit der ersten bayerisch-fränkischen Staatenbildung.
Die Ortsnamen selbst enden alle auf "ling" und "kofen" und bezeugen damit, dass die Dörfer älteste bajuwarische Siedlungen aus der Zeit der ersten Herrschergeschlechter der Merowinger und Agilolfinger des 6. - 7. Jahrhunderts und der Karolinger des 9. - 10. Jahrhunderts sind.

Jahreszahl Geschichte
817 - 847 In der Amtszeit des Bischofs Baturich kommt es zu einem beurkundeten Landtausch zwischen dem Bischof und dem edlen Maurentius, und damit zur ersten urkundlichen Erwähnung Obertraublings.
Im 11. Jahrhundert sind die Adelsgeschlechter der Traublinger und der Gebelkofener hier ansässig. Später sind die "Weichser" und die "Nothaft", die "Auer" und die "Lerchenfelder" die Grundherren.
1340 Die Burg in Traubling wird erstürmt und
1492 im Löwler-Krieg belagert.
1618 - 1648 Im 30jährigen Krieg werden Obertraubling und Gebelkofen total zerstört. Viele Höfe gehen in Flammen auf, die Pest besiegelt das furchtbare Kriegselend.
1799 - 1815 kehren mit den napoleonischen Kriegen wieder Angst, Schrecken und Not durch Truppendurchzüge und Einquartierungen ein.
1803 wird die geistliche Grundherrschaft durch die Säkularisation aufgehoben.
1842 erhalten Obertraubling und Barbing mit dem Bau der Walhalla eine Verbindungsstraße.
1848 werden per Gesetz auch die Gerichtsbarkeiten und Reichnisse der Grundherren in den Hofmarken in Niedertraubling und Gebelkofen hinfällig.
1859 fährt der erste Zug von Regensburg nach München und hält in der neu errichteten Station Obertraubling.
1914 – 1918 beenden die beiden Weltkriege eine Periode des steten Aufstiegs.
1939 – 1945 Ungeheure Blutopfer müssen auch in den Gemeinden gebracht werden.
02 – 04/1945 Besteht auf dem Fliegerhorst Obertraubling (Gebiet der heutigen Stadt Neutraubling) ein Außenlager des KZ Flossenbürg. In wenigen Wochen sterben die meisten Häftlinge an Unterernährung, durch Krankheiten, Zwangsarbeit und Ermordung im Lager oder auf dem Todesmarsch nach Dachau.
Ab 1945 blüht der Ort, der vor dem Krieg nur 870 Einwohner hatte, in ungeahnter Weise auf. Rege Bautätigkeit entwickelt sich, Großsiedlungen entstehen, Heimatvertriebene werden hier bodenständig, Gewerbe siedelt sich an.
1978 Mit Abschluss der Gemeindegebietsreform bilden Obertraubling, Oberhinkofen, Niedertraubling und Gebelkofen die Einheitsgemeinde Obertraubling.